Der Abt ist da

... und der Wein fließt in Strömen!


Die Chronik berichtet, dass die Äbte aus dem Kloster Fulda
gerne in den Sommermonaten Erholung in Hammelburg
suchten. Kamen die Klostervorstände anfangs mit einer
schlichten Unterbringung in der ehemaligen Kellerei
zurecht, so verursachten ihre Nachfolger, die Fürstäbte,
einen erheblichen Aufwand.

Sie zogen mit großem Gefolge unter Kanonen-
donner und Glockengeläut in Hammelburg
ein und ließen sich anschließend wahrhaft
fürstlich bewirten. Untergebracht waren
die Landesherren entweder im Fürstenbau,
dem prunkvoll ausgestatteten Ostflügel
auf Schloß Saaleck oder im Kellereischloss.


Aufgetischt wurden neben Braten
von Ochs, Kalb und Schwein vor
allem Wild, Geflügel und große
Mengen an Fisch. Lerchen,
Schnecken und frische Pfirsiche
galten als besondere Leckerbissen.

Als Getränk kam für die Gäste in
erster Linie Wein auf den Tisch.
So verbrauchte man im Jahr 1772
innerhalb von 41 Tagen rund 3200 Liter
vom 6jährigen „Cavalierswein". Der Abt
allein trank damals rund 120 Liter vom besten
Tropfen im Keller, dem 1761er „Saalecker". Das entspricht fast 3 Liter Wein pro Tag!